Die bilaterale Hemisphärenstimmulation (EMDR)

Ende der achtziger Jahre beschäftigen sich in den USA verschiedene NLP-Trainer
und -Therapeuten mit dem Einsatz "wacher REM-Phasen" (Rapid Eye Movement) zur emotionalen Regulation von beeinträchtigenden Stresserinnerungen. Man nannte die Vorgehensweise "Eye Movement Integrator". Die amerikanische Psychotherapeutin Francine Shapiro entwickelte die Methode speziell weiter zur Behandlung von posttraumatischem Stress. Mitte der 90er Jahre gab der SPIEGEL dann dieser auch in Deutschland neu eingeführten EMDR-Methode den Namen Winke-Winke-Therapie. Man war fasziniert und alarmiert über die neue Idee aus Amerika, psychische Blockaden einfach wegwinken zu können. Tatsächlich spielen bei dieser Methode schnelle Fingerbewegungen vor den Augen des Klienten eine entscheidende Rolle. Der Klient folgt diesen Bewegungen mit seinem Blick. Die so erzielten raschen Augenbewegungen erinnern an die REM-Phase, welche alle Menschen beim intensiven Träumen zeigen: Rapid Eye Movement.
EMDR steht für Eye Movement Desensitization and Reprocessing.

 

Spricht man in der Lehre von "wegwinken", habe ich dazu folgenden persönlichen Einwand:

wingwave winkt keine Schwierigkeiten, Probleme, Stress-Situationen oder Angstgefühle einfach weg! Mit wingwave kommen Verarbeitungsprozesse im Gehirn wieder leichter in Gang. Das heisst, dass unverarbeitete "Blockaden" sich teils oder manchmal tatsächlich auch ganz  auflösen können - dank dem wingwave-Coaching.
Durch die Winkbewegungen kann "es wieder fliessen".
Mit anderen Worten am Beispiel einer Angst vor Spinnen: vor dem wingwave-Coaching mag der Klient panische Angst empfunden haben und überreagierte entsprechend erschrocken, hysterisch oder hilfesuchend. Nach einem wingwave-Coaching könnte die Angst vor der Spinne immer noch präsent sein, doch die Reaktion verminderte sich extrem positiv.
"Man kann damit umgehen" oder "ich habe die Situation im Griff" bis hin zu "erstaunlich besser, leistungsfähiger, gelassener als bisher". Es kann vorkommen, dass die Ursache ganz "weg" bleibt. Absicht ist ja nicht, die Spinne danach anzufassen, sondern keine Angst mehr zu haben.

 

Natürlich kannte man schon vor NLP (Neurolinguistisches Programmieren) und EMDR therapeutische Stimulationstechniken über Augenbewegungen - allerdings nicht so rasch wie beim EMDR durchgeführt. Bekannt ist das Bild der pendelnden Taschenuhr bei der klassischen Hypnose. Und beim Yoga - mit einer der ältesten Körpertherapiemethoden der Welt - gibt es eine Reihe von Augenbewegungsübungen. Sogar in traditionellen asiatischen Tänzen sind sich rasch hin- und herbewegende Augen ebenso wichtig und eingeübt wie Tanzschritte, was vielleicht neben der kulturellen auch eine gesundheitspflegende Bedeutung haben mag.

Immer mehr Experten vermuten, dass der positive Effekt dieser Stimulationstechniken durch die Bahnung einer optimalen Zusammenarbeit zwischen den beiden Gehirnhälften und somit aller Gehirnareale entsteht. Deswegen stimuliert man inzwischen so wohl beim EMDR als auch beim wingwave-Coaching nicht nur über die Augenbewegungen, sondern nutzt auch die auditive und taktile links-rechts-Anregung der beiden Hemisphären.

 

Trotz der scheinbaren Einfachheit in der Anwendung zählt beipielsweise EMDR heute weltweit mit zu den effektivsten Psychotherapiemethoden bei posttraumatischem Belastungsstörungen. Die vielfältigen guten Ergebnisse sprechen für die positive Wirkung von Ansätzen zielgerichteter bilateraler Hemisphärenstimulation in Therapie und Coaching.

EMDR wird inzwischen in Deutschland aufgrund der sehr guten Forschungsergebnisse auch von den Krankenkassen anerkannt. Nicht in der Schweiz.